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Wahlverwandtschaften e.V. erforscht Einsamkeit in Kooperation mit Harris Interactive

Unsere Daseinsberechtigung: Gemeinsam statt einsam!

Wir hatten das Glück mit dem Marktforschungsunternehmen Harris Interactive AG eine Studie zu Einsamkeit in Deutschland durchzuführen. Im folgenden findet ihr einige interessante Ergebnisse dieser Studie, die uns wieder gezeigt hat wie wichtig unser Engagement für Wahlverwandtschaften ist.

Einsamkeit wächst deutlich in Deutschland.  Ursachen und Bewältigungsstrategien bilden häufig einen Teufelskreis.

Insgesamt hat sich die Intensität der Einsamkeit erhöht. Nur noch 30 Prozent fühlen sich überhaupt nicht einsam. Vor 20 Jahren lag dieser Wert noch bei 50 Prozent.

Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Geschlechtern, wobei Männer mehr Einsamkeitsgefühle äußern als Frauen. Alleinlebende (Singles, getrennt, verwitwet) fühlen sich einsamer als Personen in einer Beziehung. Berufstätigkeit hat einen hohen Einfluss auf die empfundene Einsamkeit. 

Personen ohne Beschäftigung oder mit Berufsunfähigkeit sind deutlich stärker von Einsamkeit betroffen. Rentner(innen) und Hausfrauen/-männer sind hierbei jedoch ausgeschlossen und fühlen sich nicht einsamer als Berufstätige. Auch Bildung hat einen Einfluss auf die wahrgenommene Einsamkeit. So äußern Haupt- und Realschulabgänger mehr Einsamkeitsgefühle als Personen mit Hochschulabschluss.

Die Hauptursache für die eigene Einsamkeit wird meist in der eigenen Zurückhaltung anderen gegenüber gesehen. Schüchternheit und Angst vor Ablehnung betrifft besonders Jüngere. Männer sehen den Grund für ihre Einsamkeit stärker in der eigenen Zurückhaltung, während Frauen eher Angst vor Verletzung anführen. Auch der Verlust der Bezugsperson wird von Frauen häufiger angeführt.

Ein weiterer häufig genannter Grund für die Einsamkeit ist berufliche Belastung. Sie steht jedoch nicht in Relation zu einer besonders starken Einsamkeit. Während Akademiker ihre Einsamkeit stärker mit einem weit verstreuten Freundeskreis begründen, werden von Nicht-Akademikern eher finanzielle Gründe und schlechtes Arbeitsklima genannt. Alleinerziehende führen ihre Einsamkeit häufig auf den Verlust des Partners und den damit einhergehenden Verlust weiterer Kontakte zurück.

Gerade die besonders einsamen Menschen nutzen häufig Strategien, die sie längerfristig nicht aus der Einsamkeit herausführen. Häufigste Reaktion auf das Gefühl der Einsamkeit ist Ablenkung durch Fernsehen, gefolgt von Musik hören und Lesen. Erst danach folgen Kontaktaufnahme mit Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern, gefolgt von Aktionen wie Sport, Sparziergänge, Einkaufen und in die Arbeit stürzen. Organisierte Aktionen wie Vereinstätigkeiten, Ehrenämter oder über entsprechende Foren Gleichgesinnte treffen folgen danach, noch hinter Alkoholkonsum.

Menschen, die nicht oder nur sehr selten unter Einsamkeitsgefühlen leiden, suchen stärker den Kontakt zu Familienmitgliedern oder Freunden, wenn sie sich doch mal allein fühlen. Auch in der allgemeinen Freizeitgestaltung verbringen die weniger Einsamen vorwiegend Zeit mit Familie und Freunden.

Presseerklärung

Zur Studie: "Einsamkeit und Gemeinsamkeit in Deutschland"